DDR-Umerziehung
DDR-Unrecht Umerziehung Zwangsarbeit Heimerziehung Jugendkultur
Alexander Müller (geb. 1969 in Bad Schlema) wächst im Vogtland in einem systemkritischen Elternhaus auf. Die Repressalien des DDR-Staatssicherheitsdienstes überforderten die Familie zunehmend, so dass er schon früh in Konflikt mit Lehrern und Erziehern gerät. Ab April 1980 wird er deshalb im Rahmen der staatlichen Fürsorge in verschiedene Jugendhilfe-Einrichtungen verbracht. Als er dort direkt in Opposition zum SED-Regime und seinen Vertretern tritt, wird er 1983 kurzerhand zwangsausgeschult und muss gegen seinen und den Willen seiner Familie eine Lehre als Schlosser im Jugendwerkhof Burg beginnen. Nachdem er dort mehrfach versucht, sich der angeordneten Umerziehung durch Flucht zu entziehen, erfolgte wenig später seine erste Einweisung in den berüchtigten Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau. Nach fünfeinhalb Monaten kehrt er in den Jugendwerkhof Burg zurück. Im Mai 1985 wird er ein zweites Mal nach Torgau zur weiteren Umerziehung überstellt. Bis zu seinem 18. Lebensjahr verbleit er unter der Verantwortung der DDR-Jugendhilfe. Nach seiner Entlassung engagiert er sich in der Bürgerrechtsbewegung, am 7. Oktober 1989 ist er in Plauen aktiv an der Vorbereitung und Durchführung der ersten Großdemonstration in der DDR beteiligt. Seit 2010 ist er ein aktives Mitglied im Verein "Initiativgruppe Geschlossener Jugendwerkhof Torgau".

http://www.ddr-zeitzeuge.de/ddr-zeitzeugen-recherchieren/ddr-zeitzeuge/alexander-mueller-498.html

An alle ehemaligen DDR-Heimkinder


Hiermit möchte ich Euch alle dazu auffordern aus Euern Schatten zu treten und die Erlebnisse und Erfahrungen, welche Ihr in der DDR gemacht habt öffentlich zu machen. Bitte schreibt auf, was Ihr erlebt habt und sendet es mir, auch sehr gerne mit Bild.